Land & Leute

Ungarn hat eine spannende Geschichte hinter sich. Im 15. Jahrhundert war das heute eher kleine Land eine politische Großmacht und ein kulturelles Zentrum Europas. Später fiel es unter türkische Herrschaft und wurde dann Teil der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn. Damals gehörten das heutige Kroatien und Slowenien ebenso zum Staatsgebiet wie Teile von Rumänien und Polen. Nach dem zweiten Weltkrieg fiel Ungarn unter sowjetischen Einfluss, der mit dem Mauerfall friedlich endete. 1999 trat Ungarn der NATO bei, 2004 der EU. Einige Jahre lang zeigte sich das Land klar pro-europäisch, Infrastruktur und Wirtschaft entwickelten sich positiv. Unter dem rechtsnationalen Ministerpräsidenten Viktor Orbán wendet sich Ungarn leider wieder ab von Europa, die Korruption nimmt zu, die Pressefreiheit wird zunehmend eingeschränkt.

An den Universitäten ist diese Entwicklung nach unserer Erfahrung kaum zu spüren. Bildung hat einen hohen Stellenwert im Land, die Hochschulen sind stolz auf ihre Tradition und ihre Internationalität. In unserer Erfahrung verhalten sich die Einheimischen den Deutschen gegenüber offen, freundlich und hilfsbereit.

Ungarn ist wenig religiös. Während der Volkszählung 2011 bezeichnete sich die Hälfte der Bevölkerung als konfessionslos oder machte keine Angaben, der Rest gehört der römisch-katholischen oder der evangelisch-reformierten Kirche an.

Im Alltag wird man für die Kommunikation nicht um Grundkenntnisse der Landessprache herumkommen. Gerade im klinischen Teil gibt es oftmals Sprachbarrieren, da Ungarisch eine schwer zu erlerndende Sprache ist. Es sollte unbedingt im Medizinstudium ein Kurs der Landessprache belegt werden.

Sicherheit

Das auswärtige Amt warnt Reisende vor Diebstählen und Betrugsmaschen, vor allem an touristischen Orten und im Nahverkehr. Insgesamt ist ein Medizinstudium in Ungarn nicht gefährlicher als in anderen europäischen Ländern.

Homosexualität ist in Ungarn legal, seit 1996 erkennt der Staat eine unregistrierte Partnerschaft an. Budapest hat eine aktive LGBT-Szene, die jedes Jahr einen Christopher Street Day organisiert. Die Gesellschaft ist eher liberal eingestellt.

Geographie & Klima

Ungarn liegt in Mitteleuropa und grenzt an Österreich, die Slowakei, die Ukraine, Serbien, KroatienRumänien und Slowenien. Die Landschaft ist geprägt von Tiefebenen und Mittelgebirgen.

Das Klima in Ungarn ist relativ trocken. Im Januar liegen die Temperaturen im Schnitt bei –2 °C, im Juli bei 22 °C.

Einen Erfahrungsbericht von Thieme-Online zum Medizinstudium in Ungarn gibt es hier.

Häufige Fragen zum Medizinstudium in Ungarn

In Ungarn kann man mit StudiMed in Budapest, Pécs und Szeged Medizin und Zahnmedizin studieren, wobei bis auf Zahnmedizin in Szeged das Studium jeweils auch in deutscher Sprache möglich ist. Ferner wird in Budapest ein Studium der Tiermedizin auf Deutsch und Englisch angeboten.

Ein Studium der Zahnmedizin wird in Ungarn in Budapest, Pécs und Szeged angeboten. In Budapest und Pécs ist dies auch deutschsprachig möglich.

Über die Berufsanerkennungsrichtlinie der EU wird der Abschluss aus Ungarn in Deutschland anerkannt.

Der Quereinstieg von Ungarn nach Deutschland ist möglich und gerade aus den deutschen Studiengängen besonders attraktiv. Ein Automatismus ist der Quereinstieg gleichwohl nicht, es kommt vor allem auf die Kapazität in Deutschland an.

Ein Medizinstudium kostet in Ungarn zum WS 2024 in etwa 15.000 € – 17.400 € pro Jahr, ein Zahnmedizinstudium noch einmal ein wenig mehr. Das Tiermedizinstudium kostet zum WS 2024 jährlich ca. 12.500 €.

Es gibt keinen fixen NC für ein Medizinstudium in Ungarn zum Wintersemester 2024. In den deutschsprachigen Programmen empfehlen wir gleichwohl für Budapest einen Abischnitt von 1,8 oder besser, in Pécs von 2,3 oder besser, in Szeged von 2,5 oder besser. In den englischsprachigen Studiengängen kommt es statt Abischnitt und Naturwissenschaftsnoten noch auf einen Aufnahmetest in Biologie/Chemie/Englisch an.

Die Lebenshaltungskosten in Ungarn sind zumindest in Szeged und Pécs ein wenig günstiger als in Deutschland.