MedAT Aufnahmetest in Österreich

Med AT Aufnahmetest

Was ist der MedAT?

Als MedAT bezeichnet man den Eignungs- beziehungsweise Aufnahmetest im Rahmen des Zulassungsverfahrens an den staatlichen Medizinuniversitäten bzw. -fakultäten in Österreich. Die staatlichen Studiengänge befinden sich in Linz, Graz, Innsbruck und natürlich Wien. Er wird zur gleichen Zeit in Wien, Graz, Innsbruck und Linz abgehalten, um den großen Bewerberandrang zu steuern. Die Studienplätze werden im Aufnahmeverfahren immer für das darauf folgende Wintersemester vergeben. Der MedAT kann anders als der TMS mehrfach mitgeschrieben werden.

Der MedAT löste 2013 den „Eignungstest für medizinische Studiengänge“ (EMS) ab. In Deutschland existiert ein ähnlicher Aufnahmetest, der TMS (Test für Medizinische Studiengänge).

Was sind die Testinhalte?

Der MedAT für das Humanmedizinstudium besteht aus vier Teilen: einem naturwissenschaftlichen (Basiskenntnistest Medizinische Studien, BMS, 40% der Fragen), einem Textverständnistest (TV, 10% der Fragen), einem kognitiven Bereich (Kognitive Fähigkeiten und Fertigkeiten, KFF, 40% der Fragen) sowie einem Sozial-emotionalen Bereich (Sozial-emotionale Kompetenzen, SEK, 10% der Fragen). Im naturwissenschaftlichen Bereich müssen fast 100 Fragen aus den Bereichen Biologie, Chemie, Physik sowie Mathematik im Multiple-Choice-Verfahren beantwortet werden. Der Bereich der Sozial-emotionalen Kompetenzen wurde 2023 ausgeweitet: Es wurde ein weiterer Testteil „Emotionen regulieren“ entwickelt und die Gesamtanzahl der Fragen in dem Bereich erhöht. Der MedAT-Z ist zum überwiegenden Teil identisch mit dem MedAT-H. Anstelle des Testteils „Textverständnis“ und der Aufgabengruppe „Implikationen erkennen“ werden im Testteil „Manuelle Fertigkeiten (MF)“ die Aufgabengruppen „Drahtbiegen“ und „Formen spiegeln“ eingesetzt.

Der MedAT Aufnahmetest für das Studium der Humanmedizin (MedAT-H) setzt sich wie folgt zusammen:

  • Wissenstest im Multiple-Choice-Verfahren (Biologie, Chemie, Physik, sowie Mathe); auch BMS genannt: Gewichtung 40%
  • Textverständnis: Gewichtung 10%
  • Test über kognitive Kompetenzen mit fünf Untertests (Implikationen erkenne, Zahlenfolgen, Figuren zusammensetzen, Gedächtnis, und Merkfähigkeit und Wortflüssigkeit): Gewichtung 40%
  • Sozial-emotionale Kompetenzen (Soziales Entscheiden, sowie Erkennung von Emotionen): Gewichtung 10%

Der MedAT Aufnahmetest für das Studium der Zahnmedizin (MedAT-Z) setzt sich wie folgt zusammen:

  • Wissenstest im Multiple-Choice-Verfahren (Biologie, Chemie, Physik, sowie Mathe), auch genannt „Basiskenntnisse für med. Studiengänge (BMS)“, Gewichtung: 40%
  • Manuelle Fertigkeiten (MF): Gewischtung 20%
    • Drahtbiegen
    • Spiegelzeichnen
  • Kognitive Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten (KFF): Gewichtung 30%
  • Sozial-emotionale Kompetenzen (Soziales Entscheiden, sowie Erkennung von Emotionen): Gewichtung: 10%

Wie kann man sich zum MedAT anmelden?

Vom Zeitpunkt der Onlineanmeldung bis hin zu einem fixen Studienplatz müssen folgende Punkte beachtet werden:

  • Internetanmeldung (üblicherweise muss die Anmeldung zwischen dem 01.03. und dem 31.03. stattfinden)
  • Kostenbeteiligung (März)
  • Testteilnahme (Anfang Juli)
  • Ergebnisfeststellung (etwa Kalenderwoche 32)
  • Zulassung (nach der Ergebnisveröffentlichung)

Wie läuft die Auswertung?

Die Testauswertung erfolgt automatisiert mittels EDV. Da die Antworten auf einem Antwortbogen angekreuzt werden müssen, wird dieser eingescannt, damit der Computer den richtigen Antwortbogen mit dem Testantwortbogen vergleichen kann. Anschließend wertet der Computer die richtigen bzw. falschen Antworten aus und errechnet automatisiert die Punktzahl.

Quoten beim MedAT

Aus nachvollziehbaren Gründen möchte Österreich vor allem Österreichern das Studium ermöglichen, denn immerhin finanziert der Staat auch die Ausbildung. Daher haben die Universitäten Quoten eingeführt. Es gibt 3 verschiedene Quoten:

  • 75% AU-Quote (75% der Plätze werden an Testteilnehmer mit Abitur/Mature aus Österreich vergeben)
  • 20% AU+EU-Quote (20% der Plätze werden an Bewerber mit anderen EU-Schulabschlüssen vergeben, sowie an weitere Österreicher, die nicht in der AU-Quote zugelassen wurden)
  • 5% Nicht-EU-Quote (5% der Plätze werden an Bewerber mit nicht EU-Schulabschlüssen vergeben.

Ganz konkret bedeutet dies: Teilnehmer aus der EU müssen sowohl unter den Besten 25% der EU-ler und Nicht-EU-ler sein, jedoch müssen sie auch besser als der beste Österreicher, der nicht in der AU-Quote zugelassen wurde. Nicht-EU-ler haben praktisch keine Wahrscheinlichkeit mehr auf eine Zulassung, denn diese müssen sowohl besser als die besten Österreicher, als auch die EU-ler sein, die keinen Studienplatz bekommen haben.

Die Quotenregelung gilt nur für die Vergabe der Humanmedizinstudienplätze. Für das Zahnmedizinstudium werden die Bewerber mit den besten Ergebnissen zugelassen – unabhängig davon, ob sie aus Österreich, EU-Ländern oder Nicht-EU-Ländern kommen.

Zulassungswahrscheinlichkeit beim MedAT

Es bewerben sich jährlich an den vier medizinischen Universitäten etwa 16.000 Personen auf 1.850 Studienplätze. Da jedes Jahr aber nur ca. 80 % der Personen, die sich im März für den MedAT angemeldet haben, auch am Testtag erscheinen, reduziert sich die Konkurrenz auf etwa 12.000-13.000 Bewerber.

2023 meldeten sich in Wien mit etwa 7.500 Personen für 760 Studienplätze (680 Humanmedizin, 80 Zahnmedizin) die meisten Bewerber zur Aufnahmeprüfung für die Zulassung zum Medizinstudium an. In Innsbruck gab es mit 3.200 Bewerber auf 410 Studienplätzen (370 Humanmedizin, 40 Zahnmedizin) etwa 8 Bewerber pro Platz. In Graz gab es 2.500 Bewerber auf 370 Plätze (346 Humanmedizin, 24 Zahnmedizin), somit ca. 7 Bewerber je Platz. In Linz meldeten sich ca. 2.000 Bewerber auf 310 Humanmedizinstudienplätze an, somit ebenfalls etwa 7 Bewerber pro Platz.

Durch die Quotenregelung können sich Bewerbern aus Deutschland jedoch nicht auf alle an den vier Universitäten verfügbaren Humanstudienplätze bewerben, sondern nur auf das EU-Kontingent. Je nachdem, wieviel EU-ler sich im EU-Kontingent bewerben, kann durch die Quotenregelung die Bewerberanzahl pro Studienplatz für die EU-Bewerber sogar noch höher liegen.

Die Regelungen der Universitäten können jeweils für Linz, Wien, Innsbruck und Graz nachgelesen werden.

StudienortStudienplätze (davon EU-Kontingent)MedAT-BewerberBewerber pro StudienplatzChance auf einen Platz
Wien760
HM: 680 (136), ZM: 80
7.537
HM: 6.842, ZM: 695
HM: 10, ZM: 9HM: 9,9%, ZM: 11,5%
Innsbruck410
HM: 370 (74), ZM: 40
3.200
HM: 2.885, ZM: 315
HM: 8, ZM: 8HM: 12,8%, ZM: 12,7%
Graz370
HM: 346 (69), ZM: 24
2.589
HM: 2.401, ZM: 188 ZM
HM: 7, ZM: 8HM: 14,4%, ZM: 12,8%
LinzNur HM: 310 (62)2.0747HM: 14,9%

Wie kann man sich auf den MedAT vorbereiten?

Die Medizinische Universität Graz stellt für alle vier Medizinischen Universitäten Wien, Innsbruck, Graz sowie die Medizinische Fakultät der JKU Linz die offiziellen Lernunterlagen für die Testvorbereitung online zur Verfügung. Dafür hat die MU Graz einen VMC (Virtueller Medizinischer Campus) eingerichtet, die Registrierung ist kostenlos.

Mit der StudiMed Rücktrittsoption parallel im Ausland bewerben

Bei Bewerbern mit aussichtsreichen Chancen auf einen Studienplatz in Österreich besteht oft Unsicherheit, ob zusätzlich eine Parallel-Bewerbung im Ausland erfolgen soll. Studieninteressierte möchten keine zusätzlichen Kosten für einen Studienplatz im Ausland riskieren, sich aber auch nicht die Chance auf eine rechtzeitige Bewerbung im Ausland entgehen lassen. Die Bewerbungsfristen für ein Medizinstudium im Ausland enden größtenteils vor der Bekanntgabe der Zulassungen in Österreich. Für solche Bewerber bietet StudiMed eine Rücktrittsoption an. Bei Erhalt eines Studienplatzes im beauftragten Studiengang an einer staatlichen Universität in Österreich im selben Vermittlungsjahr, müssen StudiMed-Kunden, die eine Rücktrittsoption gebucht haben, StudiMed keine Erfolgsprovision für die Studienplatzvermittlung zahlen. Dies gilt sogar bei Erhalt eines Studienplatzes im Nachrückverfahren.

Alle Informationen zur Rücktrittsoption finden Sie in unserem Infopaket.