Das Medizinstudium über die Bundeswehr wird über ein festgelegtes Kontingent von etwa 250 Plätzen an zivilen Hochschulen ermöglicht. Dieses Kontingent kann nicht über Hochschulstart vergeben werden. Es sind zivile Hochschulen, da die Bundeswehrhochschulen in München und Hamburg keine Medizinstudienplätze anbieten können. Die Vergabe der Plätze erfolgt direkt über die Bundeswehr. Es kann von den Bewerbern ein Studienwunsch angegeben werden, der je nach Ergebnis der Bestenauswahl des Aufnahmeverfahrens der Bundeswehr evtl. berücksichtigt werden kann.
Das Medizinstudium bei der Bundeswehr startet mit einer 3-monatigen allgemeinmilitärischen Grundausbildung. Hiernach wird das Curriculum der zivilen Hochschule ganz normal durchlaufen. Das Studium als Soldat ist allerdings erheblich intensiver: In den Semesterferien, sowie während der Truppenpraktika lernen die Studenten nämlich das militärische Handwerkszeug. Nach dem Studium steht ein 6-wöchiger Sprachkurs, sowie ein 3-Wochen-Kurs in einem Bundeswehrkrankenhaus an. Hiernach ist zwei Jahre lang eine klinische Einweisungsphase im Bundeswehrkrankenhaus. Im Anschluss erfolgt ein 3-Jähriger Einsatz als Truppenarzt.
Die Bundeswehr fordert:
Dies gilt sowohl für die Humanmedizin, als auch für ein Studium der Zahn- und Tiermedizin.
Das Bewerbungsverfahren wird über die Offiziersbewerberprüfzentrale in Köln organisiert. Bewerber müssen sich einem umfangreichen Assessmentcenterverfahren unterziehen. Es gibt eine zweitägige Prüfung bestehend aus persönlichen Gesprächen, sowie computerunterstützen Tests. Ferner gibt es eine medizinische Untersuchung, sowie einen Sporttest. Der Sporttest besteht aus 3. Stationen:
Bei Bestehen ist die nächste Hürde ein Studieneignungstest. Wenn auch diese Hürde gemeistert wird, gibt es ein Gespräch mit dem zuständigen Einplanungsoffizier.
Ein Medizinstudent bei der Bundeswehr verpflichtet sich zu einer 17-Jährigen Tätigkeit bei der Bundeswehr, muss somit nach dem Studium mindestens weitere 11 Jahre bei der Bundeswehr bleiben. Verzögert sich der Abschluss des Studiums um mehr als sieben Monate über die Mindeststudienzeit, wird die Verpflichtungszeit grundsätzlich um ein Jahr verlängert. Wer darüber hinaus den Facharzt für Orthopädie, und Unfallchirurgie, oder den Facharzt für Allgemeine Chirurgie machen möchte, muss eine höhere Verpflichtung in Kauf nehmen. Die Facharztwahl ist nicht völlig frei bei der Bundeswehr. Die Bundeswehr bildet nur aus, was sie auch wirklich braucht. Es liegt sicherlich nahe, dass die Bundeswehr daher beispielsweise erheblich weniger Gynäkologen und Kinderärzte braucht.
Die Bundeswehr bietet weiter auch ein Studium der Tiermedizin mit einer anschließenden Karriere als Veterinär bei der Bundeswehr an. Das wirft für viele die Frage auf: Was macht ein Veterinär bei der Bundeswehr? Neben dem offensichtlichen, nämlich der medizinischen Betreuung der Tiere bei der Bundeswehr (Diensthunde, Trag- und Versuchstiere), hat ein Veterinär bei der Bundeswehr facettenreiche Einsatzmöglichkeiten:
Auch ein Zahnmedizinstudium bietet die Bundeswehr an, denn Soldatinnen und Soldaten müssen auch Zugang zur Dentalversorgung haben. Wenn die deutschen Soldaten im Auslandseinsatz in Somalia sind, werden diese bei Zahnschmerzen sicherlich nicht ins Stadtzentrum zu einem ortsansässigen Zahnarzt gehen. Als Zahnarzt in der Bundeswehr bekommt man die Verantwortung über verschiedene Bereiche:
Angehende Offiziere erhalten eine exzellente militärische Ausbildung, nehmen beispielsweise in den Semesterferien an Schießtrainings teil. Die Studenten absolvieren das zahnmedizinisches Studium an einer zivilen Universität und erlangen gleichzeitig Kenntnisse über das Sanitätswesen der Bundeswehr. Während der Semesterzeiten werden die Studenten gleichwohl vom militärischen Dienst freigestellt. Durch den Abschluss zum Offizier übernehmen die Absolventen eine verantwortungsvolle Aufgabe in Führungsposition im nationalen und internationalen Umfeld. Daneben bietet die Bundeswehr eine Vielzahl an zusätzlichen Qualifizierungsmöglichkeiten und bezahlt auch die Zahnärzte entsprechend der Besoldungstabelle für Offiziere.
StudiMed vermittelt Medizinstudienplätze im Ausland. Die Zulassung zum Medizinstudium über die Bundeswehr ist kein Selbstläufer, sodass es sich anbietet parallel über die Bundeswehr, sowie über StudiMed im Ausland zu bewerben. Über unsere zubuchbare Rücktritts-Option können Bewerber hier zweigleisig fahren ohne das Risiko unseres Erfolgshonorar eingehen zu müssen.